Montag, 21. Januar 2008
Joshua- Das Terrorkind mit dem Klavier
Mal ausnahmsweise Kino.
Letzten Mittwoch, Sneak-Preview. So ne Sneak ist ja ne feine Sache, einen Kinofilm ungefähr 2-3 Wochen vor Start sehen und wenig Geld dafür bezahlen. Das Risiko ist klar- man kann sich den Film nicht aussuchen und muss mit einer Ente rechnen - so wei dieses Mal mit "Joshua - der Erstgeborene". Oja, der Titel lässt schon übles schwanen. Ein Horrofilm soll es sein, so die Ankündigung. Blanker Horor ist es auch wirklich, was einem hier geboten wird - alles bekommt das Genre Horrorfilm hier eine völlig neue Bedeutung:
Der junge Joshua bekommt ein Geschwisterchen und scheint wenig begeistert. Kompensieren muss er dies offenbar zunächst mit übermäßig nervtötendem Klaviergeklimper, welches dem Zuschauer die erste Stunde des Films wie zehn vorkommen lässt. Ansonsten gibt es in dieser Zeit nicht viel zu sehen, außer dass die Familie des jungen total versnobt und auch sonst nicht ganz dicht im Hirn ist. Der Wendepunkt des Films kommt wie gesagt erst nach einer unertrglich langweiligen ersten Stunde, bis Joshua völlig uninspiriert auf den Wohnzimmerboden kotzt. Von da an zeigt das Gör seine vermeintlich böse Seite und treibt Mutter ins irrenhaus, Vater in den Suff und Oma in den Tod. Leider ist das ganze derart fad und unlogisch gestaltet, dass man sich bemühen muss, nicht im Kinosessel wegzuschnarchen. Was sich als zeitgemäßes Remake von Klassikern wie "Damien" oder "Omen" auszugeben versucht, ist im Endeffekt nur eine Verschwenung von Zeit. schade, denn der Junge Joshua hätte durchaus das Zeug zu einem großen Schauspieler. Das Talent des Jungen ist so ziemlich der einzige Lichtblick in diesem armseligen Polanski-Verschnitt.

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RTL - Die Weisheit der Vielen
wer hätte das gedacht? Offenbar ist das deutsche Volk schlauer als gedacht. Auch wenn sich sonst gern Millionen von RTL verdummen lassen, ganz so dreist kann es der Marktführer aus Köln dann offenbar doch nicht treiben. So versuchte man sich gestern in Köln als eine Art 9Live für Arme. Sogar Günther Jauch musste zu diesem zweifelhaften Experiment ran. Seit Monaten groß angekündigt, dann aus Angst vor "Schlag den Raab" wenige Wochen vorher noch schnell vom Samstag auf den Sonntag verschoben, gab es die laut RTL spektakuläre Wissenshow gestern nun endlich zu sehen. Doch was vom Sender als Quiz getarnt wurde, entpuppte sich nach wenigen Minuten als das was es war: Einen dreistern Test von RTL herauszufinden, wie viele Zuschauer bescheuert genug sind, im Minutentakt eine Abzock-Hotline anzurufen, um dem Sender ihr nutzloses Wissen mitzuteilen. Dass die Fragen freilich sinnentleerter waren als jedes Quiz bei 9Live und co
und selbst Günther Jauch nach der Hälfte der Sendung entnervt feststellte, dass der Sendung jegliche Spannung fehle, dürfte bei RTL niemanden stören. Was die Programmverantwortliche Anke Schäferekordt viel mehr ärgern dürfte, dass die Deutschen schlau genug waren und sich nicht am RTL-Abzockabend beteiligten, sondern lieber reihenweise zu Konkurrenz von Pro7 schalteten, um sich den Abenteuerfilm "Das Vermächtnis der Tempelritter" anzusehen, den die Münchner geschickt zum Kinostart des zweiten Teils platzierten. Nicht zuletzt dank unfreiwilliger Hilfe von RTL erreichte der Spielfilm eine Einschaltquote, die es sonst nur bei Sport-Großveranstaltungen zu bewundern gibt. Bei RTL muss man sich hingegen zu Recht mit einem Flop zurechtfinden. Macht nix, man hat ja noch das Dschungel-Camp, mit dem man geistlose Hartz-IV Empfänger dazu bringt, Möchte-GernPromis beim Kakerlakenfressen zuzusehen. wenigstens das klappt nochim Hause RTL, nachdem man letzte Woche bereits mit sämtlichen eingenprosuztierten Serien klaglos gescheitert ist und stattdessen nur noch auf US-Importware setzt. Armers Deutsches Fernsehen.
Fazit: "Die Weisheit der Vielen" - Als Quiz angekündigt, als CallIn-Abzock-Show mit prominetem Moderator kläglich gescheitert.

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